Weinbauregion SÜDTIROL
Südtirol (Alto Adige) ist der nördliche Bereich der italienischen Doppel-Region Trentino-Südtirol, der südliche Bereich ist Trentino. Der italienische Name ist Alto Adige. Er entspricht geographisch der Provinz Bozen (ital. Bolzano).
Die Rätoromanen legten hier bereits 1.000 v. Chr. die ersten Weinberge an, Südtirol zählt damit zu den ältesten deutschsprachigen Weinbaugebieten. Hier haben die Römer von den Kelten die Verwendung von Weinfässern aus Holz für Lagerung und Transport gelernt. Im Mittelalter gelangte der Weinbau zur höchsten Blüte. Die deutschen Kaiser, die zu ihrer Krönung nach Rom zogen, lernten auf ihren Reisen den Südtiroler Wein kennen und schätzen. Ein Niedergang erfolgte ab Ende des 19. Jahrhunderts wie in vielen anderen Weinbaugebieten durch Reblaus und Mehltau. Durch den 1919 erfolgten Anschluss Südtirols an Italien gingen die nördlichen Absatzmärkte verloren. Nach den Qualitätseinbußen in den 1980er-Jahren durch Vermarktung von Massenweinen hat man nun wieder den Anschluss an Spitzenqualitäten gefunden und mit besonders bei den Weißweinen eine Spitzenposition ein.
Die Weinberge umfassen ca. 5.300 Hektar Rebfläche. Sie liegen hauptsächlich in 500 bis zu 1.000 Meter Seehöhe auf den Hang- und Hügellagen im Etschtal zwischen Meran und Salurn und im Eisacktal zwischen Bozen (Bolzano) und Brixen (Bressanone), mit kleineren Anbauflächen im Vinschgau, früher auch Vintschgau (Valle Venosta). In der Talsohle liegen nur das Lagrein-Gebiet von Gries und das Weißwein-Gebiet von Salurn. Im Etschtal bestehen die Böden zum Großteil aus kiesigem Schwemmlandschotter, auf den Hängen aus verwittertem Geröll mit hohem Kalkanteil. Es herrscht kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern mit relativ großen Temperaturschwankungen vor.
Der Rebsortenspiegel besteht aus 55% Weißwein- und aus 45% Rotweinsorten. Rund 80% der Rotweine werden aus den heimischen Vernatsch-Trauben (Schiava, Trollinger) produziert. Weitere Rotweinsorten sind die heimischen Lagrein und Rosenmuskateller (Moscato Rosa), sowie Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Blauburgunder. Bei den Weißweinsorten dominieren Weißburgunder und Chardonnay, weitere sind Riesling, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Sauvignon Blanc, Goldmuskateller (Moscato Giallo) und Gewürztraminer.
Ab dem Jahrgang 2014 wurde die Ursprungsbezeichnung „Vigna“ für einen Lagenwein aus einem genau begrenzten Weingarten bzw. einer definierten Parzelle eingeführt. Der umfassende DOC-Bereich „Südtiroler“ besteht aus acht Subzonen:
• Bozner Leiten (Colli di Bolzano)
• Eisacktaler (Valle Isarco)
• Kalterersee (Lago di Caldaro)
• Meraner Hügel (Meranese di Collina)
• St. Magdalener (Santa Maddalena)
• Südtiroler (auch Südtirol, ital. Alto Adige)
• Terlaner (Terlano)
• Vinschgau (Valle Venosta)
Es gibt viele kleine Weinbauern bzw. Traubenbauern mit geringer Rebfläche. Diese sind zumeist in einer der vielen Winzergenossenschaften organisiert, die rund zwei Drittel der Weine produzieren.
(Quelle: www.wein-plus.eu)
Josef Weger
Südtiroler Vernatsch KOL
Sauvignon blanc MYRON
Sauvignon blanc MASO DELLE ROSE